Larissa Döhler – Parkhausplanerin bei Max Bögl

Fachrichtung Bautechnik

Von der Lehre zur Technikerschule


Welchen Beruf haben Sie erlernt?
Ich habe bei der Stadt Nürnberg im Hochbauamt eine Ausbildung als Bauzeichnerin im Bereich Hochbau absolviert. Hier habe ich ein Jahr gearbeitet, bevor ich die Weiterbildung zur Bautechnikerin begonnen habe.

Was hat Sie dazu bewogen, die Technikerschule zu besuchen?
Nach meiner Ausbildung hatte ich das Gefühl, dass ich mich noch weiterentwickeln möchte. Ich hatte die Wahl, studieren oder den Techniker machen. Da ich um zu studieren das Abitur benötigt hätte, habe ich mich für die Technikerschule entschieden.

 

Warum haben Sie die Grundig Akademie ausgesucht?
Durch einen Bekannten bin ich auf die Grundig Akademie aufmerksam geworden. Er war sehr zufrieden und erzählte, dass viele Lehrer aus der Praxis kommen und noch tätig sind. Dadurch sind sie auf einem aktuellen Wissenstand in Bezug auf Normen und Arbeitsweisen.

Wie sind Sie zur Ihrer Stelle nach der Technikerschule gekommen?
Ich habe 2017 den Techniker abgeschlossen. Mir war Max Bögl von diversen Projekten bereits bekannt. Ich habe deshalb auf der Karriereseite von Max Bögl nach passenden Stellenausschreibungen gesucht. Hier war eine sehr interessante Stelle ausgeschrieben, auf die ich mich erfolgreich beworben habe.

Meine derzeitigen Aufgaben


Was sind jetzt Ihre Aufgaben als Technikerin bei Max Bögl?
Als Bautechnikerin bin ich für die Projektabwicklung verantwortlich. Das beginnt bei der Akquise, geht über die Genehmigung bis hin zur Ausführungsplanung von Projekten. Zusätzlich arbeite ich bei der Weiterentwicklung von Systemparkhäusern mit.

Sie sind für ein ganzes Projekt zuständig?
An einem Projekt arbeiten viele Personen aus verschiedenen Abteilungen zusammen. Im Bereich Architektur bin ich für mehrere Projekte zuständig.

Das heißt Sie planen bloß, zeichnen Sie auch, wie kann man sich das vorstellen?
Am Anfang eines Projektes unterstütze ich manchmal den Vertrieb, z.B. mit Zeichnungen und Visualisierungen. Manchmal liegt eine Baugenehmigung bereits vor, dann kann direkt mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Falls nicht, kümmere ich mich zuerst um die Baugenehmigung.

Bei der Ausführung geht es bis ins Detail. Wie sehen die Anschlüsse aus, wo und wie wird abgedichtet, wie wird eine schwierige/seltene Konstruktion gelöst, welche Materialien oder Produkte werden verbaut und vieles andere mehr. Hier kommt es auf eine gute Abstimmung mit Bauleiter, Projektleiter und gegebenenfalls mit Fachplanern aus anderen Bereichen an.

Sind Sie dann auch auf der Baustelle?
Manchmal zu Besprechungen oder Begehungen mit dem Bauleiter. Wir besprechen den Baufortschritt oder noch unklare Konstruktionen.

Das heißt, es muss dann auch mal umgeplant werden?
Ja, das kann passieren, kommt aber nicht oft vor.

Wie lang dauert so ein Projekt, so ein Parkhaus?
Das ist ganz unterschiedlich und kommt auf den Umfang des Projektes an. Für die Planung benötigen wir ca. drei bis sechs Monate. In der Regel dauert es bei unseren Projekten nicht länger als ein Jahr, bis das Parkhaus in Betrieb genommen werden kann.

Das heißt, Sie haben wahrscheinlich immer mehrere Projekte gleichzeitig? Wie viele sind es?
Genau. Momentan sind es drei bis vier Projekte in unterschiedlichen Leistungsphasen.

Was hat sich durch den Abschluss der Technikerschule für Sie verändert?
Der Aufgabenbereich, sowie die Vielfältigkeit meiner Aufgaben. Die Verantwortung, die ich habe, und mein Verdienst. Und ich bin öfters auf Baustellen, was eine schöne Abwechslung zur Büroarbeit ist.

Sie sind also auch direkter dran an Ihrem Bauprojekt als in der Lehre?
Ja, in der Lehre habe ich die Ideen und Vorgaben des Architekten umgesetzt. Als Technikerin wickle ich ein Projekt teilweise alleine ab.

Was Sie in der Schule gemacht haben, hat Ihnen dabei auch wirklich viel geholfen?
Ein Großteil schon. Als Bauzeichner bekommt man in vielen Bereichen einen kleinen Einblick. Bei der Weiterbildung zur Bautechnikerin werden die Gewerke vertieft und genauer besprochen. Man lernt so die Grundlagen für gute Planung.

Tipps für zukünftige Techniker


Würden Sie diesen Schritt, Techniker zu werden, weiterempfehlen?
Ja, auf jeden Fall. Ich finde es eine gute Alternative zum Studium. Es waren zwei sehr interessante Jahre, die schnell vergangen sind. Die Fachhochschulreife konnte ich ebenfalls an der GA mit nachholen.

Gibts bei Max Bögl die Möglichkeit für eines duales Studium?
Es antwortete Jasper Wulf (HR Communication bei Max Bögl)
Wir bieten jedes Jahr einige Stellen für die branchenfokussierten Studiengänge Baumanagement, Bauingenieurwesen und Maschinenbau an. Neben einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung können die Mitarbeiter/Studenten jede Menge Praxiserfahrung sammeln. Außerdem erhalten sie einen fließenden Übergang vom Studium in den Beruf. Eine finanzielle Vergütung ist dabei selbstverständlich.

Wollen Sie künftigen Schülern noch was mitgeben, einen Tipp geben?
Beim Techniker ist es in den Prüfungsphasen relativ stressig. Da soll man einen kühlen Kopf bewahren und durchhalten. Weil es sich am Ende auf jeden Fall lohnt. Notizen sind sehr hilfreich. Schon zu Kursbeginn wurde uns dieser Tipp von den Dozenten gegeben. Das habe ich mir seither angewöhnt und wende es oft bei Besprechungen an.

Wie viele Frauen waren bei Ihnen im Kurs?
Wir waren nur drei Frauen in unserem Jahrgang. Der Kurs war trotzdem sehr gemischt. Meine Mitschüler kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen mit unterschiedlichen Erfahrungen. Wir haben uns gut ergänzt.

Gibt es einen Unterschied bezüglich Frauen und Männern bei Ihnen im Büro?
Im Büro ist es ziemlich ausgeglichen. Auch auf der Baustelle sind Frauen vertreten.